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Clubberichte - LC Frankfurt(Oder) - Heimkehrerlager

LC Frankfurt (Oder) unterstützt virtuelle Rekonstruktion des Heimkehrerlagers Gronenfelde

Lions Deutschland | 27. Februar 2022 | Frank Philipp
Das Eingangstor des Heimkehrerlages im Winter 1947/48 | 3D-Visualisierungen von Christoph Neubauer
Das große Propagandaschild auf dem Hauptplatz des Heimkehrerlages im Winter 1947/48 |
Die Entlausungsbaracke des Heimkehrerlages im Winter 1947/48 |
Eine Gesamtansicht des Heimkehrerlages im Winter 1947/48 | 3D-Visualisierungen von Christoph Neubauer

Seit dem Beginn der Corona-Pandemie wird viel darüber gesprochen Bildung, digitaler zu gestalten und für Schüler leichter zugänglich zu machen. Der Lions Club Frankfurt (Oder) hat aus diesem Grund ein Gemeinschaftsprojekt mit dem Städtischen Museum Viadrina begonnen. Das Museum arbeitet seit vielen Jahren an der Aufarbeitung der Heimkehrergeschichte der Stadt. Von 1946 bis 1950 wurden über Frankfurt (Oder) neben den Kriegsgefangen auch politische Gefangene (Gulag-Häftlinge) und „Zivilinternierte“ durch das Lager entlassen. Zivilisten also, die vor allem aus den Gebieten östlich von Oder und Neiße zur Zwangsarbeit in sowjetische Lager verschleppt worden waren. Mehrere zehntausend Frauen und Kinder passierten aus diesem Grund ebenfalls die Entlassungs- und Heimkehrerlager der Stadt. Insgesamt sind mehr als 1,2 Millionen Menschen durch das Heimkehrerlager Frankfurt (Oder) in die Freiheit entlassen worden.

Das Lager wurde nach seiner Schließung im Jahre 1950 abgerissen. Heute erinnert nichts mehr an die Barackenbehausungen, die von so vielen Menschen als das eigentliche Ende ihrer Kriegstragödie wahrgenommen wurde. Aus diesem Grund beauftragte das Museum Viadrina den Frankfurter Künstler (und Lionsfreund) Christoph Neubauer damit, eine vorerst einfache 3D-Rekonstruktion des Lagergeländes anzufertigen. Der Lions-Club Frankfurt (Oder) erkannte das Potential der hier eingesetzten 3D-Technik und unterstützte das Rekonstruktionsprojekt mit zusätzlichen 5.000€. Dadurch war es möglich, das 3D-Modell soweit zu erweitern, dass daraus kurze Videos erstellt werden konnten, die das Lager realistisch nach historischem Vorbild darstellen. Diese Filme werden nun im Museum dazu genutzt, den Schulklassen die Ausmaße des Lagers zu veranschaulichen und die Entlassungsprozedur der Heimkehrer zu erläutern.
Es hat sich herausgestellt, dass die Arbeit von Lionsfreund Christoph Neubauer und die Spende seines Clubs stark dazu beigetragen haben, die Geschichte des Lagers nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Denn zum Gedenktag anlässlich der 75. Jahrestages der Einweihung des Heimkehrerlagers konnte so den angereisten Zeitzeugen, Geschichtsinteressierten und Medienvertretern durch die 3D-Animationen erstmals ein Gesamtüberblick des Lagers in Form von Videos gegeben werden. Schnell wurde klar, dass das Projekt noch großes Potential hat, um auch durch die neuen Medien ein jüngeres Publikum für Geschichte zu interessieren.

Da die Mittel des Museums für eine Weiterführung des 3D-Projektes leider aktuell nicht ausreichen, steht der Lions-Club Frankfurt (Oder) weiterhin Pate bei der Suche nach zusätzlichen finanziellen Mitteln. Denn ein großes Ziel ist es, das 3D-Modell in der virtuellen Realität „begehbar“ zu machen und so die Betrachter virtuell den historischen Ort erkunden zu lassen. Außerdem könnten sich Nutzer das Lager auch in Form eines Videospieles erschließen, was speziell für den Einsatz in der Bildung von Kindern ein vielversprechender Ansatz ist.
Der Lions-Club Frankfurt (Oder) hofft daher auf die Unterstützung weiterer Clubs, um dieses Zukunftsprojekt eines wichtigen Teils der deutschen Geschichte weiter voran treiben zu können. Lionsfreund Christoph Neubauer stellt das Projekt auch gerne in einem Vortrag in interessierten Club vor.   

Kontakt: www.lionsclub-ffo.de und info@lionsclub-ffo.de

Bilder: 3D-Visualisierungen von Christoph Neubauer