Dr. Tammo Ripken, Laserzentrum Hannover
Nach einer kurzen Vorstellung des Laserzentrums und dessen Tätigkeitsfeldern in der Auftragsforschung, wurde die grundlegende Funktionsweise eines Lasers kurz dargestellt.
Der Vortrag zeichnete sich durch viele anschauliche Bilder und Filme aus. Dadurch wurden auch komplexe Sachverhalte leicht nachvollziehbar und der gesamte Vortrag blieb auch für die „Nichtnaturwissenschaftler“ kurzweilig und verständlich. Aus leidvoller Erfahrung ist hervorzuheben, dass sich die offenbar sehr gute Vorbereitung daran zeigte, dass die Animationen, der Ton und alles andere durchgängig tadellos funktionierte.
Es folgten Streiflichter auf viele spannende Anwendungsfelder. Einige Bereiche mussten aus Zeitgründen übersprungen werden, aber man merkte deutlich, dass der Vortragende in seiner Begeisterung gerne mehr dargestellt hätte.
In der Augenheilkunde etwa hat das Laserzentrum u.a. mit der Firma Zeiss Operationstechniken entwickelt, verfeinert bzw. verbessert. Damit sind gerade Operationen an der Linse möglich gemacht worden, die man vorher sehr viel ungenauer mit direkten Schnitten durchgeführt oder gar nicht durchgeführt hätte. Das Auge ist ein ideales Objekt für Operationen, da man „mit Licht leicht herankommt“.
Ein weiteres Feld in ganz anderer Dimension ist die Entschärfung von Bomben. Dabei wird eine Nut in einen Blindgänger geschnitten und dann kontrolliert eine verhältnismäßig kleine Sprengung ausgelöst. Aus Sicherheitsgründen nutzt man in diesem Zusammenhang einen Laser mit einem getrennten Kopf. Der Kopf wird kostengünstig im 3D-Druck hergestellt, da man befürchten muss, dass die kontrollierten Sprengungen dennoch den Kopf beschädigen bzw. zerstören.
Das Zentrum arbeitet weiterhin daran, Gewebescans sehr viel detaillierter und in 3 Dimensionen darzustellen. Das wurde an einer Mäuselunge beispielhaft dargestellt. Insgesamt ist die Erwartung, dass man damit die Arbeit von Pathologen in vieler Hinsicht unterstützt.
Schließlich entwickelt das Laserzentrum in einem weiteren Projekt einen Laser, der den Staub auf dem Mond zu Granulat für Baumaterialien verschmelzen soll. Dies soll dann den Aufbau einer Infrastruktur ermöglichen um ansonsten sehr teure Transporte zu vermeiden.
Dies ist allerdings noch ein bisschen Science Fiction, da in diesem Umfeld wohl aber noch etliche Herausforderungen gemeistert werden müssen.
Ganz aktuell wird im Laserzentrum an der Vernichtung von Unkraut aus mittels Laserlicht gearbeitet. Zur Optimierung des Ertrags von Feldern soll das Unkraut in der Nähe der Nutzpflanze vernichtet werden. Dies hätte den Vorteil, dass dies mit minimaler Beeinträchtigung der Nutzpflanze erfolgen könnte. Dabei sind die exakt notwendige Energiemenge beim Beschuss der Unkrautpflanze und deren optische Erkennung nur einige Problemfelder, die noch zur technischen Ausreifung geklärt werden müssen.
Einen sehr großen Erfolg hat das Laserzentrum neben all den Anwendungsgebieten im Bereich der Grundlagenforschung vorzuweisen. Der Nobelpreis in Physik wurde 2017 für den Nachweis der Gravitationswellen vergeben. Der Nachweis erfolgte mit einem Interferrometer in den USA mit Hilfe von sehr präzisen und leistungsfähigen Lasern. Diese speziellen Laser wurden vom Laserzentrum Hannover gebaut und werden derzeit auf der ganzen Welt eingesetzt.