
WaSH_Sambia_2025_26_Update Planungsreise
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„Wasser ist Leben“ – Planungsreise für unser Lions-WaSH-Projekt in Sambia

Zum inzwischen sechsten Mal engagieren sich die deutschen Lions mit einem nachhaltigen WaSH-Projekt und setzen damit ihr langjähriges Engagement in Sambia fort. Mit dem neuen Projekt knüpfen wir an frühere Erfolge an und unterstützen die Menschen in den Randbezirken der Provinzhauptstad Kabwe beim Ausbau ihrer Wasser-, Sanitär- und Hygieneinfrastruktur.
Unsere Projektreferentin Johanna Kunz war im Oktober vor Ort in Sambia, um gemeinsam mit unseren Partnern das Projekt zu planen. Ihre Eindrücke aus Kabwe und Umgebung hat sie für uns festgehalten.

Erste Eindrücke aus Sambia
„Als ich in der prallen Mittagshitze auf dem relativ großen Flughafen in Sambias Hauptstadt Lusaka lande, freue ich mich sehr, wieder hier zu sein: Zum einen, um die ersten Fortschritte in unserem laufenden Projekt mit eigenen Augen zu sehen (dazu ein andermal mehr), zum anderen, um unser neues WaSH-Projekt mit den Beteiligten vor Ort zu besprechen und zu planen.
Nach einem ersten Meeting mit dem Senior Management von Habitat for Humanity Zambia (HFHZ), unserer lokalen Partnerorganisation, brechen wir deshalb früh am nächsten Morgen schon in unser Projektgebiet nach Kabwe auf. Es geht vorbei an vielen kleinen Straßenständen, alle bieten dasselbe an: Kürbisse, Tomaten, rote Zwiebeln, alles schön zu Pyramiden gestapelt. Auch die riesigen runden Felder der Großbauern, die schon aus dem Flugzeug auffallen, sehen wir öfter. Die runde Form ergibt sich aus dem Bewässerungssystem, welches sich kreisförmig um einen Brunnen in der Mitte dreht.

Viele Partner ziehen an einem Strang
Nach vier Stunden holpriger Fahrt erreichen wir Kabwe. Hier warten schon die Lions auf uns und erzählen von der guten Zusammenarbeit im schon laufenden WaSH-Projekt. Mitglieder des Lions Club Kabwe waren zum Beispiel bei Baubeginn der neuen Latrinen im Stadtteil Katondo anwesend und haben selbst den Spaten geschwungen.
Anschließend begrüßt uns das lokale Projektteam und die ersten fachlichen Diskussionen entstehen, zu den aktuellen Schwierigkeiten in Kabwe und unseren Möglichkeiten, hier zu unterstützen.
Am nächsten Tag stehen die notwendigen Besuche bei den Regierungsvertreterinnen und -vertretern an. Zuerst stellen wir uns dem Distriktrat vor, dann dem Bürgermeister und schlussendlich noch Vertreterinnen der Bildungsbehörde. Unser erstes Projekt findet viel Anerkennung durch die Regierung, daher wird auch die Planung eines neuen Projekts sehr begrüßt.

Herausforderungen in den Randbezirken
Schließlich fahren wir aus der geschäftigen Innenstadt in die Randbezirke von Kabwe. Hier sind, wie in vielen Großstädten Sambias, durch Bevölkerungswachstum und Landflucht große, informelle Siedlungen entstanden. Diese ungeplanten und dicht besiedelten Viertel verfügen nur über eine minimale Infrastruktur. Die Straßen sind hier nicht mehr geteert, die Wasserversorgung ist spärlich und ungeregelt. Die Wasserwerke pumpen zwar Trinkwasser durch das vorhandene Leitungssystem, die Menschen berichten uns allerdings, dass es meist nur zwei Stunden am Morgen wirklich verfügbar ist. Manchmal nicht einmal das, wenn gerade der Strom fehlt. Das ist vor allem in der Trockenzeit problematisch, da Sambia zur Elektrizitätsgewinnung auf Wasserkraftwerke entlang des Sambesi-Flusses angewiesen ist, der die gesamte südliche Grenze des Landes markiert. Viele Familien haben zwar zusätzliche handgegrabene Brunnen ohne Pumpen, aber auch diese trocknen in der Trockenzeit aus. Deshalb werden wir an strategischen Punkten Wasserkioske mit Solarpumpen bauen. Das Wasser wird in große Speichertanks gepumpt und kann so von den Bewohnern ganztägig und in ausreichenden Mengen genutzt werden.
In der Regenzeit ist zwar mehr Wasser verfügbar, jedoch lassen die durch den Klimawandel verstärkten Regenfälle und Überschwemmungen die typischen einfachen Latrinen überlaufen. Sie bestehen aus einem handgegrabenen Loch mit meist dürftigem Sichtschutz, das sich oft mehrere Familien teilen. Es gibt auch keine Kanalisation, um Abwässer oder überschüssigen Regen abzuleiten. Das verunreinigte und stehende Wasser wird so zur Brutstätte für diverse Keime und Moskitos, die zum Beispiel Malaria übertragen. Deshalb planen wir zum einen stabile und sichere Toiletten für besonders bedürftige Haushalte, insbesondere alleinerziehende Mütter, ältere Menschen oder Menschen mit Behinderung. Jugendliche vor Ort werden ausgebildet, diese neuen Toiletten zu bauen, bekommen dafür ein offizielles Zertifikat und können sich danach selbstständig machen. Zum anderen schulen wir Gemeindevertreterinnen und -vertreter darin, eine bessere Katastrophenvorsorge einzuführen. Das beinhaltet zum Beispiel das Graben und die Säuberung von Drainagen entlang der Straßen, um das Wasser nach starken Regenfällen abzuleiten.

Wasserversorgung als Grundlage für bessere Gesundheit
Tags darauf besuchen wir Schulen und Gesundheitsstationen, die einen dringenden Bedarf im Bereich WaSH haben, wie die Waya-Gesundheitsstation, die etwa 6.500 Menschen versorgt. Derzeit kommen circa 50 Patientinnen und Patienten täglich, insbesondere mit Durchfallerkrankungen – Hauptursache: verunreinigtes Wasser.
Die Handpumpe, die die Gesundheitsstation mit Wasser versorgen soll, ist schon lange kaputt. So kommt jede Woche ein Tank der Gemeinde, aus dem das Wasser in Kanistern verteilt wird. Das birgt ebenfalls große Risiken der Verunreinigung. Dabei sollte eine Gesundheitsstation eigentlich als Vorbild für die Gemeinden dienen, bekräftigt die Leiterin der Gesundheitsstation, Schwester Hope: „Wie sollen wir hier auf gute Hygiene in den Haushalten drängen, zum Beispiel durch regelmäßiges Händewaschen, wenn wir es selbst nicht einhalten können?“
Die Gesundheitsstation in Waya ist kein Einzelfall. Deshalb planen wir, an verschiedenen Stationen mit den größten Bedarfen jeweils einen solarbetriebenen Brunnen und große Speichertanks einzurichten, um die Versorgung mit sauberem Wasser sicherzustellen. Damit die Systeme langfristig und nachhaltig betrieben werden, bilden wir qualifizierte Brunnenmechaniker und -mechanikerinnen aus.

Unterstützung für Schulen
Viele Schulen haben ebenfalls keine zuverlässige Wasserversorgung und oft nur eingeschränkten Zugang zu sanitären Einrichtungen. In der Gombe Secondary School lernen 480 Schülerinnen und Schüler, aber es stehen nur drei gemauerte Latrinen zur Verfügung, alle in sehr schlechtem Zustand: Es gibt teilweise keine Türen und auch keine Möglichkeit, sich nach dem Toilettengang die Hände zu waschen. Viele Schülerinnen bleiben während ihrer Menstruation zuhause, weil sie sich in der Schule nicht ausreichend geschützt und hygienisch versorgt fühlen. Deshalb planen wir hier und an weiteren Schulen nach sambischen Vorgaben ausreichend Toiletten mit Wasserspülung zu bauen. Sie werden zudem barrierefrei, abschließbar und für die Mädchen mit einer Waschmöglichkeit ausgestattet sein.

Hygienewissen rettet Leben
Die Gesundheitsstationen und auch Schulen spielen außerdem eine wichtige Rolle bei der Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung für die Verbreitung von Krankheiten infolge mangelnder Hygiene. Auch hier setzen wir wieder an und stärken mit breit angelegten Informationskampagnen das Hygienebewusstsein der Bewohner in den informellen Siedlungen. Wussten Sie zum Beispiel, dass 80 Prozent der ansteckenden Krankheiten durch Berührungen übertragen werden können, aber schon 30 Sekunden Händewaschen mit Seife etwa 99 Prozent der Keime auf den Händen entfernt?
Gemeinsam mit dem Team besprechen wir schließlich die Eindrücke der letzten Tage. Viele der angedachten Projektbausteine sind durch die neuen Informationen konkreter geworden. Auf Grundlage dieser Erkenntnisse wird nun der Projektplan weiter ausgearbeitet. Dabei fließt auch das Know-How der Lions durch GRWaSH Hans Rau in die Planung ein, um ein langfristig wirksames und nachhaltiges Projekt zu realisieren."
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