Vom 23. bis 26. Juni 2025 verwandelte sich Hanau in einen Ort der besonderen Begegnungen: Die Special Olympics, das Sportevent für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung, fand dort statt. Über 700 Athletinnen und Athleten reisten mit ihren Begleitpersonen an, um in fairen Wettkämpfen ihr Bestes zu geben. Unterstützt wurden sie von rund 400 Helfenden, die mit großem Einsatz für reibungslose Abläufe sorgten.

Die brütende Hitze jener Woche stellte alle Beteiligten vor eine besondere Herausforderung – dennoch herrschte ungetrübte Begeisterung. Die Sportlerinnen und Sportler traten in verschiedenen Disziplinen an (3×3 Basketball, Boccia, Fußball, Hockey, Judo, Leichtathletik, Reiten, Voltigieren, Schwimmen, Tanzen, Tennis und Tischtennis) und bewiesen eindrucksvoll, was in ihnen steckt: Durchhaltevermögen, Ehrgeiz, Teamgeist und vor allem Freude am Tun.

Ein wichtiger Bestandteil der Veranstaltung war der Gesundheitsbereich, der den Athletinnen und Athleten sowie den Besuchenden wichtige Informationen zur Prävention und Gesundheitsförderung bot. Hier ging es um Aufklärung, Vorsorge und darum, Barrieren abzubauen – nicht nur im Alltag, sondern auch in den Köpfen.

Auch wir  Lions waren gemeinsam mit den Leos vor Ort. Patricia Mayer, Kabinettbeauftragte für Sight First / Vision MN111 2024-2025, organisierte im Rahmen des weltweiten Helen-Keller-Würdigungsjahres eine besondere Awareness-Aktion. 2025 ist ein bedeutendes Doppeljubiläum: Vor 200 Jahren entwickelte der damals 16-jährige Louis Braille die Blindenschrift, und Helen Keller rief vor 100 Jahren die Lions dazu auf, sich weltweit für Menschen mit Sehverlust einzusetzen. Es scheint naheliegend, dass Helen Keller das damalige Jubiläum der Blindenschrift dazu motiviert hat, den Weg zu uns zu finden. Mit sehr viel Erfolg, denn heute sind wir Lions weltweit dabei.

In diesem Kontext luden wir die Christoffel-Blindenmission (CBM) ein, uns während der gesamten Special Olympics vor Ort mit ihrem Erlebnismobil zu begleiten. Dadurch konnten die Teilnehmenden als auch die Besuchenden, in einem kurzen dreiminütigen Parcours verschiedene Seherkrankungen, Sehbehinderungen und Blindheit nachempfinden.

Im anschließenden Debriefing wurden die Erfahrungen reflektiert – oft in bewegenden Gesprächen. Was für viele Kinder ein mehrfach zu wiederholendes Spiel war, war für Erwachsene, insbesondere jene mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen oder vielleicht auch mit traumatischen Erfahrungen, ein Moment tiefen Nachdenkens. Es flossen sogar Tränen. „Dies zeigte uns, wie wichtig es ist, niemanden nach dieser kurzen Erfahrung allein zu lassen. Die Möglichkeit zum Austausch sollte stets gegeben sein.“, berichtet Patricia Mayer.

Die Special Olympics 2025 in Hanau waren für alle Beteiligten eine wertvolle, bereichernde und verbindende Erfahrung – trotz des heißen Wetters. Es waren Tage voller Lächeln, Dankbarkeit, Zusammenhalt und dem Bewusstsein, dass Inklusion gelebte Realität sein kann, wenn Menschen sich gemeinsam engagieren.

Lions, Leos, CBM, Helen Keller, Louis Braille – sie alle standen symbolisch und ganz real für das Lions-Motto: „We Serve.“