1. Lions 12-Stundenlauf

Lions Deutschland | 25. Januar 2018 | Ulf-Rüdiger Grunwald
Mehrere Teams mit bis zu acht Teilnehmern laufen 12 bzw. 24 Stunden für einen „guten“ Zweck beim LC Oberstaufen-Westallgäu. Alter oder Behinderung spielen dabei keine Rolle, jeder kann mitmachen.
„Die Jüngsten sind die Schnellsten“ hat das Siegerteam auf ein Banner geschrieben. Applaus spenden Hutkönigin Janine Halder (l.) und Bürgermeister Eric Ballerstedt (r.). | Foto: Florian Wolf

Schon als Vize-Präsident stellte uns Gerhard Rieger sein Projekt eines 12-Stunden-Laufes vor, den er als Teilnehmer schon zweimal im Rahmen eines 24-Stunden-Laufes in Hochheim (www.24hlauf.de) mit Spendenergebnissen von über 100.000 Euro miterlebt hatte.

Mehrere Teams mit bis zu acht Teilnehmern laufen 12 bzw. 24 Stunden für einen „guten“ Zweck. Alter oder Behinderung spielen dabei keine Rolle, jeder kann mitmachen. Gerhard war begeistert von „seiner“ Activity und es gelang ihm, den Club von der großen Chance dieses Laufes zu überzeugen. 

Im Sommer kamen an einem herrlichen und heißen Sommertag 28 Mannschaften mit 216 Läufern zusammen. Jedes Team hatte einen Sponsor für 500 Euro gefunden und pro Teilnehmer ein Startgeld von 20 Euro gezahlt, für die es dann Getränke und Verpflegung und ein T-Shirt und am Ende auch für jeden eine Medaille gab. Zusammen mit den Spendengeldern der 12 Hauptsponsoren, den Runden-, Start- und Teamsponsoringgeldern sowie unter Abzug der Kosten für Technik, Verpflegung, Trikots etc. kam dann ein Gewinn von 20.000 Euro zustande. Und der wurden zu gleichen Teilen der „Lebenshilfe“ (Hilfe für Behinderte) und dem „Kinderschutzbund“ (Hilfe für Kinder und Familien) gespendet.

Und der Ort Lindenberg mit seinen 11.000 Einwohnern war aktiv vor allem mit seinem Bürgermeister, dem Bauhof und der Stadtkapelle und sogar der Deutschen Hutkönigin und vielen Zuschauern beteiligt, als sich der Lauf den ganzen Tag durch die über einen Kilometer lange Rundlaufstrecke mitten durch die Stadt zog. Und während die Läufer auf dem Schulhof des Gymnasiums ihr Zentrum mit Wechselstelle, Getränke- und Verpflegungsausgabe hatten, waren im Stadtpark für die Bevölkerung verschiedene Stationen aufgebaut, an denen es Getränke und Speisen, Kaffe und Kuchen, Werbezelte für Sportartikel, aber auch Spielgeräte und Hüpfburg für die Kinder und last not least ein Lionszelt gab. 

Und LF Franz-Peter Seidl als „Stadionsprecher“ hielt die Zuschauer dort in humoriger Form über das Renngeschehen auf dem Laufenden. Dazu spielte dann am Nachmittag und Abend die Stadtkapelle auf. Dass bei dem Lauf auch eine Mannschaft der Lebenshilfe aktiv dabei war, zeigte sich als eindrucksvolles Beispiel gelebter Inklusion. Mit großem Engagement und sichtlicher Freude waren alle dabei, selbst die Rollstuhlfahrer konnten mitmachen. Es ging ja nicht um Schnelligkeit oder Siegen, sondern einfach um das Gemeinschaftserlebnis und das Gefühl, Teil der Gesellschaft zu sein. Und damit ist der LC Oberstaufen-Westallgäu dem Wahlspruch „we serve“ in beeindruckender Weise gerecht geworden.

Fazit: Neben dem PR-Effekt für Lions und der Geldmittelbeschaffung (Fundraising) ging es bei diesem Lauf um Integration und Inklusion von Behinderten und Nicht-Behinderten, um das gemeinsame Erlebnis von Jung und Alt, von Spiel und Sport. Und das große Engagement aller Clubmitglieder trug auch zu einer engeren Verbindung der Mitglieder bei.

Aber: In dieses Projekt muss viel Organisationsarbeit investiert werden, die zunächst von einem kleineren Team und später auch vom gesamten Club zu bewältigen war. Der Lohn dafür ist nicht nur eine umfangreiche und durchweg positive Resonanz in der regionalen Presse (s. unter www.12stundenlauf-lindenberg.de), sondern auch bei allen Beteiligten und Zuschauern, von denen viele spontan sagten, dass sie beim nächsten Mal auch gerne mitmachen wollten. Und ausnahmslos waren die Teilnehmer selbst begeistert und äußerten den Wunsch nach einer baldigen Wiederholung. Der nächste Termin ist der 30. Juni im Stadtpark Lindenberg.